Gütesiegel-Kriterien
Die Anforderungen zur Erreichung des Gütesiegels gliedern sich in Leistungs- und Strukturkriterien. Während die Leistungskriterien die Angebotsinhalte des Familienzentrums beschreiben, werden mit den Strukturkriterien bestimmte Voraussetzungen für die Umsetzung des Angebotes benannt.
Familienzentren im Verbund
Ein Familienzentrum kann auch aus einem Verbund bestehen. Ein Verbund soll in der Regel höchstens fünf Einrichtungen umfassen, die in einem Umkreis von maximal 3 Kilometern liegen, um eine gute Erreichbarkeit der Familien zu gewährleisten. Vereinzelte Ausnahmen für ländliche Bereiche sind jedoch möglich.
Angebote von Familienzentren
Viele Familienzentren haben sich mit ihren Netzwerkpartnern auf den Weg gemacht und verschiedenste Unterstützungs- und Beratungsangebote umgesetzt. Familien können z.B. Erziehungs- bzw. Familienberatung in Anspruch nehmen oder an Elterncafés, Elternveranstaltungen zu pädagogischen Themen oder Erziehungs-Kompetenzkursen teilnehmen sowie an musisch-kreativen Angeboten oder Bewegungs- und Ernährungsangeboten.
Multiprofessionelle Kooperationen
Die Netzwerke der Familienzentren zeichnen sich durch eine multiprofessionelle Zusammensetzung aus, die bedeutsame Potentiale für die präventive Arbeit mit Familien bietet. Zu den Partnern können z.B. Familienbildungsstätten, Erziehungs- und Familienberatungsstellen, Kindertagespflege, Gesundheitsbehörden, Kinderärzt:innen, (Familien-)Hebammen, Grundschulen, Jobcenter oder kommunale Ämter gehören.
Entstehung neuer Familienzentren
Die örtlichen Jugendämter wählen die zukünftigen Familienzentren aus. Die jährliche Verteilung neuer Familienzentren auf die Jugendämter erfolgt nach einem festgelegten Index. Dieser orientiert sich an der Zahl der KiTa-Kinder und der jeweiligen sozialen Situation in den Jugendamtsbezirken. Dabei werden sowohl soziale als auch demographische Bedarfslagen berücksichtigt.
Neue Familienzentren können dann ihre Leistungen und Strukturen innerhalb eines Jahres aufbauen, um den Kriterien des Gütesiegels "Familienzentrum NRW" zu entsprechen. In diesem Zeitraum muss sich das Familienzentrum auch zertifizieren lassen. Nach erfolgreicher Zertifizierung erhält die Einrichtung das Gütesiegel "Familienzentrum NRW" für vier Jahre. Mit einem vereinfachten Verfahren kann nach Ablauf der vier Jahre eine Re-Zertifizierung erfolgen. Die KiBiz-Reform hat zu einer stärkeren Förderung der Familienzentren geführt.