Transkript anzeigen Abspielen Pausieren

2.000 Kinder wachsen in Westfälischen Pflegefamilien auf

20.03.2023 LJA

Kategorie: Ankündigungen & Infos

Schlagwort: Pflegekinderhilfe

WPF-"Profi"-Pflegefamilien schenken entwicklungsbeeinträchtigten jungen Menschen ein neues Zuhause

Knapp 2.000 Pflegekinder lebten im vergangen Jahr in 1.590 Westfälischen Pflegefamilien (WPF). Birgit Westers, Jugenddezernentin beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) stellte die Zahlen für das Jahr 2022 jetzt im LWL-Landesjugendhilfeausschuss vor.

"Im vergangenen Jahr lebten 944 Mädchen und 1.032 Jungen in einer Westfälischen Pflegefamilie. Die Kinder und Jugendlichen erfahren dort Zuwendung und Förderung, erleben Vertrauen und verlässliche Beziehungen. Es freut mich sehr, dass im vergangenen Jahr 50 weitere engagierte Pflegefamilien dazu gekommen sind, die Kindern mit schwieriger Lebensgeschichte ein neues Zuhause schenken", so Westers.

Westfälische Pflegefamilien sind Familien für Kinder und Jugendliche, die aus verschiedenen Gründen, wie zum Beispiel Vernachlässigung oder Gewalt in der Familie, nicht mehr bei ihren Eltern leben können - ein Heim, eine Wohngruppe oder eine "klassische" Pflegefamilie aber auch nicht der richtige Lebensort sind. Diese Mädchen und Jungen brauchen einerseits professionelle Hilfe, andererseits aber auch "eine richtige Familie" - beides bekommen sie in den Westfälischen Pflegefamilien. Das sind Familien, Paare oder Einzelpersonen mit besonderer Eignung, pädagogischer oder medizinischer Qualifikation. Außerdem wird jede Westfälische Pflegefamilie durch eine Familienberaterin oder einen -berater begleitet und unterstützt.

"Diese spezielle Form der Familienpflege hat sich bewährt. Denn Westfälische Pflegefamilien sind nicht nur pädagogisch sinnvoll, sondern auch eine wirtschaftliche Alternative zu stationären Erziehungshilfen", sagte Westers. "70 Prozent der Kinder und Jugendlichen hatten Kontakt mit den Eltern oder der Herkunftsfamilie. Das zeigt, dass wir Pflegefamilien finden, die sich auf die Herkunftsfamilie des Pflegekindes einlassen. Und dass die Pflegefamilien die kontinuierliche und engmaschige Begleitung durch die beteiligten 49 Träger als sichere und förderliche Unterstützung erleben", so Westers weiter.

Wer Interesse hat, ein Pflegekind aufzunehmen, kann sich beim LWL-Landesjugendamt Westfalen informieren. Interessierte finden die Familienberater:innen in ihrer Region im Internet unter https://www.wpf.lwl.org/de/pflegefamilie-werden/ oder können sich telefonisch bei Imke Büttner (Tel. 0251 591-5884) oder Heidi Knapp (Tel. 0251 591-3652) informieren.

Hintergrund

  • Die Bezeichnung Westfälische Pflegefamilien meint nicht alle Pflegefamilien in Westfalen-Lippe, sondern eine besondere Form der Pflegefamilie.
  • Dem Zusammenschluss der Westfälischen Pflegefamilien liegt ein Konzept zugrunde, nach dem Kindern und Jugendlichen mit besonders ausgeprägten Entwicklungsbeeinträchtigungen in einem familiären Rahmen leben können.
  • Mit 49 freien Trägern und 1.976 Kindern und Jugendlichen ist das System bundesweit der größte Träger-Verbund mit einheitlichen Qualitätsmerkmalen. Westfälische Pflegefamilien sind Familien, Paare oder Einzelpersonen mit besonderer Eignung und gegebenenfalls pädagogischer oder medizinischer Qualifikation.
  • Der LWL koordiniert, evaluiert und entwickelt das Gesamtsystem der Westfälischen Pflegefamilie weiter. Das LWL-Landesjugendamt steht dem Verbund der Westfälischen Pflegefamilien beratend zur Seite.